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Kreismeisterschaften

Lüchow. Die Corona-Pandemie hat den Sport hart getroffen: Lange war nichts möglich, erst langsam läuft es wieder an. Die wenigen netten Aspekte dürfe man aber hervorheben, meint Leichtathletik-Abteilungsleiter Manfred Haacke vom SC Lüchow. Er war am Sonnabend mit seiner Sparte gemeinsam mit dem Kreisverband KLV bei der Kreismeisterschaft in Lüchow der Ausrichter. Die Titelkämpfe erfreuten sich einer großen Resonanz, da es einer der wenigen Wettkämpfe überhaupt in diesem Sommer ist, betonte Haacke bei der Begrüßung. Und daher sei beispielsweise die Chance auch groß, sich mit guten Leistungen schnell in der Landesbestenliste wiederzufinden.
Seine sowohl motivierend als auch ein wenig scherzhaft gemeinte Bemerkung nahmen sich auf der Lüchower Schulsportanlage wohl einige zu Herzen. Denn es gab einige besondere Leistungen trotz warmer Temperaturen. "Alle waren motiviert und freuten sich, dass es überhaupt an den Start ging", nahm Haacke mit der KLV-Vorsitzenden Cornalia von der Gablentz gerne zur Kenntnis. Und trotz der Coronaregeln war es ein in vielen Aspekten fast schon normaler Wettkampf, war immer wieder zu hören. Abstands- und Hygieneregeln wurden eingehalten – so desinfizierte Haacke nach jedem Sprintstart die Startblöcke stets akribisch. Doch ansonsten lief es wie sonst auch. Und mit 48 Teilnehmern verzeichneten der Kreisverband die gleiche Teilnehmerzahl wie im Vorjahr.
Zuschauer waren zwar nicht zugelassen. Gemecker gab es deswegen aber nicht, berichtete SCL-Trainerin Andrea Wehrend. Eltern hatten die Ausrichter zudem die Möglichkeit eingeräumt, als Helfer dabei zu sein und so den Wettkampf wenigstens ein bisschen verfolgen zu können. "Und so haben wir auch genug Helfer gehabt", sah Haacke einen weiteren positiven Nebeneffekt.

 

Bei den Teilnehmern war die Freude nicht minder groß. Für den Nachwuchs der TSV Hitzacker war die Kreismeisterschaft der erste Wettkampf seit den Crossmeisterschaften im Februar, schildert Abteilungsleiterin Meike Lange. Seit Pfingsten biete die TSV-Sparte wieder Training an – nur die ganz Kleinen müssen wie in einigen anderen Vereinen auch noch warten, da Abstandsregeln für Kinder bis zu zehn Jahren nur schwer einzuhalten seien. Ansonsten bekomme man das aber auch mit Corona-Regeln gut hin. "Das bisschen Bälle desinfizieren nach dem Training ist nicht das Problem, eher schon der zusätzliche Papierkram", gefallen nicht nur Lange die Dokumentaionsvorschriften nicht. Jetzt gehe es aber wieder los, freute sie sich. "Alle wollen, besonders die Großen", meinte sie den älteren Nachwuchs wie Lukas Hadrossek. Er beendete beispielsweise seinen ersten 300-m-Lauf in einem Wettkampf in 48,0 Sek. – eine starke Leistung trotz langer Wettkamfpause und mit Sicherheit ein guter Platz in der Bezirksbestenliste.


Die Motivation besonders des älteren Nachwuchses war oft zu sehen. Beim TSV Schnega überzeugte im 100-m-Sprint beispielsweise in 12,8 Sek. Merle Eva mit ihrer Verbesserung um 6/10 Sekunden in der U 18. Damit darf sie zur Landesmeisterschaft und dürfte in den nächsten Tagen in der aktualisierten Landesbestenliste unter den besten Zehn auftauchen. Dazu passt Ihrer Verbesserung im Weitsprung um 33 cm auf 4,78 m bei nur zwei gültigen Versuchen und im Kugelstoßen um 24 cm auf 10,82 m. Zum Sprint und Weitsprung ist anzumerken, dass die Aktiven mit den schwierigen Windverhältnissen zu kämpfen hatten. Nicht nur dass für die Anerkennung der Leistungen für die Bestenlisten nur eine Windunterstützung von nicht mehr als 2 m/Sek. zulässig ist, so wechselte beim Weitsprung mitten im Anlauf der Rücken- in Gegenwind. Da war oft nicht an ein Treffen des Weitsprungbalkens zu denken.

Mit diesen schwierigen Bedingungen kam Lara Kotter aus dem TSV Schnega-Team von Andreas Müller sehr gut zu recht. Bei ihren vier Versuchen im Weitsprung sprang sie konstant Weiten zwischen 4,93 m und im zweiten Durchgang bei Gegenwind von genau 5,00 m. Sie verpasste ihre Bestleistung, aufgestellt allerdings bei unzulässigem Rückenwind vor gut einer Woche in Stade, nur um 2 cm.

Lara verbesserte sich im Sprint von 13,67 Sek. auf 13,2 Sek. bei optimalem Rückenwind.

Alle fünf Wettbewerbe der W 14 gewann Leni Eva (TSV Schnega). Mit 10,18 m im Kugelstoßen verbesserte sie ihren persönlichen Rekord, gestoßen in der Halle, um 24 cm. Im Ballwerfen mit 52 m nimmt sie gleich einmal Platz 1 in der Landesbestenliste ein und dürfte dort nur schwer zu verdrängen sein. Auf dem 2. Rang ihre Schwester Maxine mit ebenfalls guten 47,50 m. Zu den eher schwächeren Diszplinen von Leni Eva zählte der 100 m-Lauf mit 13,3 Sek. und der Weitsprung mit 4,51 m, dicht gefolgt von Melea Soltau vom MTV Dannenberg mit 4,44 m. In der W 13 gab es ein sogenanntes totes Rennen der beiden Dannenbergerinnen Johanna Klein und Sarai Mugomba beide liefen Bestzeit mit 11,0 Sek. und der Steigerung um 8/10 Sek. Den Weitsprung mit 4,09 m, das Kugelstoßen mit 7,21 und das Ballwerfen mit 42,50 m entschied Sarai Mugomba klar für sich vor ihrer Vereinskameradin.
In guter Form präsentierte sich Noah Vey bei seinen drei Starts in der U 18. Während seine Bestzeit über 100 m in 12,0 Sek. unzulässig vom Winde verweht wurde, hatte er im Weitsprung Glück. Seine neue Bestweite 5,88 m und die Verbesserung um gleich 59 cm wird Eingang in die Statistik finden. Seine starken 58,7 Sek. über die 400 m-Stadionrunde reichen aktuell für eine Platzierung in der 15er-Bestenliste des Landes.

 

 

Weitere Ergebnisse:

 

Männer:
100 m: 1. Marcel Müller in 11,9 Sek., 2. Leon Martens in 12,1 Sek. (Wind: +2,5 m/Sek.), beide SC Lüchow, 400 m Männer: 1. Leon Martens in 60,3 Sek. ,

 

 

MJ U 20:
Kugelstoß: Finn Müller (TSV Schnega) mit 10,30 m

 

 

M 15:
100 m: 1. Lars Pfannschmidt  in 13,1 Sek. (Wind: +2,0 m/Sek.), Ballwurf: Nicholas Tim Grönecke (beide MTV Dannenberg) mit 50,50 m

 

 

M 11:
50 m: 1. Jonas Schneider (SV Gartow) in 7,7 Sek., 2. Laurin Steep (MTV Dannenberg) in 7,9 Sek., Weitsprung: 1. Laurin Steep mit 3,96 m, Schlagball: 1. Laurin Steep mit 47,00 m

 

 

M 10:
50 m: 1. Felix Koletzke (SC Lüchow) in 8,0 Sek.,

WJ U 20:
100 m: 1. Jasmin Preuß (TSV Schnega) in 13,3 Sek. (Wind: +3,1 m/Sek.), 400 m: 1. Pia Martens (SC Lüchow) in 72,0 Sek.

 

 

W 12:
75 m: 1. Lia Gnade (SC Lüchow) in 11,4 Sek., Weitsprung: 1. Kira Hadrossek (TSV Hitzacker) mit 3,54 m

 

 

W 11:
50 m: 1. Leyla Kilic (TSV Schnega) in 8,0 Sek., Weitsprung: 1. Leyla Kilic mit 3,44 m

 

 

W 10:
50 m: 1. Mara Schulz (TSV Schnega) in 8,3 Sek., Weitsprung: 1. Mara Schulz mit 3,45 m, Schlagball: 1. Mara Schulz mit 25,00 m

 

 

 

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